Atomwaffentests 1945 bis 2018

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Die Abbildung stellt die Summe aller Tests nuklearer Sprengsätze zwischen den Jahren 1945 bis 2018 dar, die ein Land überirdisch oder unterirdisch durchgeführt hat. Darüber hinaus sind die durchgeführten Atomwaffentests farblich nach Ländern kategorisiert – damit ist ein Vergleich zwischen den Ländern möglich. Ein Atompilz in der Grafik repräsentiert 10 durchgeführte Atomwaffentests.

Fakten

Von 1945 bis 2018 haben die Vereinigten Staaten am meisten Atomwaffentests durchgeführt: insgesamt 1.148 Atomwaffentests, 934 davon unterirdisch, 214 atmosphärisch. Den zweiten Platz bezogen auf die Gesamtanzahl der durchgeführten Atomwaffentests besetzt Russland mit insgesamt 715 Tests, 498 davon unterirdisch, 217 atmosphärisch. Damit wurden circa 86% der weltweiten Atomwaffentests von diesen beiden Staaten durchgeführt. Den ersten Nukleartest führte die USA 1945 durch. Dem Test folgten die beiden einzigen Atombombenabwürfe in Hiroshima und Nagasaki in Japan am Ende des Zweiten Weltkriegs. Den bislang letzten Nukleartest führte Nordkorea im Jahr 2017 durch. Insgesamt wurden 2.161 nukleare Explosionen über- oder unterirdisch, atmosphärische oder unter Wasser von Menschen ausgelöst. Diese Zahl beruht zum Teil auf Messung der durch die jeweiligen Tests hervorgerufenen seismischen Aktivitäten und nuklearen Strahlung, da nicht alle Länder ihre Atomtests melden. Die Darstellung beruht im Wesentlichen auf der Datenbank über Nukleare Explosionen von Geoscience Australia und wurde mit Daten des U.S. Department of Energy vervollständigt. Ergänzt wurde diese Datensammlung um die letzten nordkoreanischen Nukleartests 2013, 2016 und 2017. Subkritische Nukleartests, d.h. Tests bei denen keine Kettenreaktion ausgelöst und keine radioaktive Strahlung freigesetzt wird, sind nicht aufgeführt.

Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen

Atomwaffen (auch Kern- oder Nuklearwaffen genannt) sind Massenvernichtungswaffen, deren Wirkung auf Kernspaltung oder Kernfusion beruhen. Zu ihrer Herstellung wird entweder hochangereichertes Uran oder separiertes Plutonium benötigt. Je nach Größe und Explosionsort (am Boden oder in der Luft) kann eine einzige Atombombe größere Flächen verseuchen bzw. zerstören und damit auch viele Menschen töten. Nicht zur Kategorie von Atomwaffen gehören so genannte radiologische Waffen („Schmutzige Bomben“), bei denen durch die Zündung konventioneller Sprengstoffe radiologisches Material verbreitet wird.

Atomwaffentests dienen der Erforschung von Atomwaffen und dem Verhalten von nuklearem Material unter besonderen Umständen. Zu unterscheiden sind kritische und subkritische Tests. Bei ersteren wird die für eine nukleare Kettenreaktion nötige Mindestmenge (auch Kritische Masse genannt) zusammengebracht. Bei der folgenden Explosion entsteht zuerst eine immense thermische Hitzewelle, gefolgt von einer zerstörerischen Druckwelle und einer nuklearen Strahlungswelle, die Lebewesen und Materialien verbrennt oder verstrahlt. Bei subkritischen Tests wird eine geringe Menge waffenfähigen spaltbaren Materials mit (25 bis 250 Kilo) Explosivstoffen unter der Erde (in ca. 300m Tiefe) gezündet. Dabei kommt es zu keiner Kettenreaktion und es gibt keine messbare radioaktive Freisetzung. Es ist unklar, ob subkritische Atomtests als Atomtests im Sinne des Atomteststoppvertrages gelten und demnach verboten sind. Die USA und Russland führen subkritische Tests weiterhin aus und begründen dies damit, dass sie das Verhalten von alternden Atomwaffen untersuchen müssen.

Datenquellen

Geoscience Australia Geoscience Australia ist eine australische Agentur die sich mit Nutzung und Management von Ressourcen, nachhaltige Energie, Tourismus, Umweltmanagement und dem damit verbundenen Wohlbefinden der Bevölkerung beschäftigt. 2008 wurde eine nukleare Explosionsdatenbank veröffentlicht, die alle Explosionen der Jahre 1945 bis 2007 dokumentiert.

Geoscience Australia - Database

CTBTO (Comprehensive Nuclear-Test-Ban Treaty Organization, Organisation über das umfassende Verbot von Nuklearversuchen) Die 1997 gegründete in Wien ansässige CTBTO hat es sich zur Aufgabe gemacht, die erstmalige Entwicklung bzw. die Weiterentwicklung von Atomwaffen zu erschweren. Als Überwachungsmöglichkeit dient ein weltweites Netz von Sensoren, des weiteren sollen nach des in Krafttretens Vor-Ort-Inspektionen durchgeführt werden. Die Organisation kann ihre Aufgabe erst dann vollständig ausüben, wenn die 44 Staaten den Annex 2 des Vertrages ratifiziert haben, bisher haben diesen Anhang nur 41 Staaten unterschrieben und 36 ratifiziert.

CTBTO

Für einen detaillierten Überblick der Daten und Datenquellen siehe: Modul „Massenvernichtungswaffen“, Unterkategorie „Zeitlicher Verlauf Nukleartests“.


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