Atomwaffenbesitz 1945 bis 2016

infographic

Die Abbildung stellt den Atomwaffenbesitz der sogenannten Atommächte für die Jahre 1945 bis 2016 dar. In der Abbildung sind die zwei größten Atommächte – die Vereinigten Staaten und Russland (oben) und die in Relation kleineren Atommächte – Großbritannien, Frankreich, China, Pakistan, Israel und Indien (unten) zu sehen. Darüber hinaus markiert die weiße Linie den Zeitpunkt, in dem ein Staat die höchste Anzahl an Atomwaffen besaß und die grau hinterlegte Anzahl rechts in der Abbildung zeigt die Anzahl der Atomwaffen nach dem aktuellsten Stand (2016). Somit kann der Atomwaffenbesitz im Zeitverlauf betrachtet werden.

Fakten

Seit 1945 wurden insgesamt mehr als 125.000 Atomwaffen hergestellt, 97% davon von den USA und Russland. Seit 1986 geht die Anzahl der weltweit vorhandenen und einsatzbereiten Atomwaffen zurück, da die USA und Russland sich durch Abrüstungsabkommen dazu verpflichtet haben, ihre aktiven Atomwaffen zu verringern. Allerdings werden Atomwaffen schneller ausgemustert als vernichtet, so dass ein hoher inaktiver Bestand existiert. Darüber hinaus steigt die Zahl der Staaten, die Atomwaffen besitzen und alle Atommächte modernisieren ihre Bestände, so dass man genauso weit von einer vollständigen Abrüstung entfernt ist, wie früher.

Zum Einsatz im Krieg kamen Atomwaffen bislang im Jahr 1945, als die USA über Hiroshima und Nagasaki in Japan je eine Atombombe abwarfen.

Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen

Da der Atomwaffenbesitz von Russland und den USA so hoch ist, wurde er in einem anderen Maßstab dargestellt, als der Bestandsverlauf der übrigen Länder.

Atomwaffen (auch Kern- oder Nuklearwaffen genannt) sind Massenvernichtungswaffen, deren Wirkung auf Kernspaltung oder Kernfusion beruhen. Zu ihrer Herstellung wird entweder hochangereichertes Uran oder separiertes Plutonium benötigt. Je nach Größe und Explosionsort (am Boden oder in der Luft) kann eine einzige Atombombe größere Flächen verseuchen bzw. zerstören und damit auch viele Menschen töten. Nicht zur Kategorie von Atomwaffen gehören so genannte radiologische Waffen („Schmutzige Bomben“), bei denen durch die Zündung konventioneller Sprengstoffe radiologisches Material verbreitet wird.

Datenquellen

Bulletin of the Atomic Scientists Das Magazin “Bulletin of the Atomic Scientists” existiert seit 1945. Zur Zeit erscheint alle zwei Monate eine einflussreiche online Version, die aktuell und breit gefächert zu nuklearen Themen berichtet. Diese Themen umfassen unter anderem auch Atomenergie, Atomwaffen, internationale Verträge und nuklearen Terrorismus. In Bezug auf Zahlen zum Bestand von Atomwaffen ist zu beachten, dass diese Quelle für die USA nur den militärischen Lagerbestand angibt. Angaben über die russischen Atomwaffen beinhalten jedoch auch die ausgemusterten Atomwaffen. Dadurch kommt es zu einem erheblichen Bestandunterschied zwischen den USA und Russland.

Bulletin of the Atomic Scientists: Global Nuclear Weapons Inventory 1945-2013

Bulletin of the Atomic Scientists: Deployments of Nuclear Weapons 2014

FAS

Für einen detaillierten Überblick der Daten und Datenquellen siehe: Modul „Massenvernichtungswaffen“, Unterkategorie „Zeitlicher Verlauf Atomwaffenbesitz“.


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