Was versteht man unter Landminen und Streubomben?
Der Begriff Landmine bezeichnet sowohl Antipersonen- als auch Antifahrzeugminen. Antipersonenminen sollen feindliche Kämpfer verletzen oder töten, während Antifahrzeugminen Gefährte und ihre Insassen am Weiterfahren hindern oder zerstören sollen. Landminen werden aus Plastik, Metall oder anderen Materialien gefertigt und enthalten Sprengstoffe und manchmal auch Splitter. Sie werden unter oder nah an der Erdoberfläche verlegt um nicht entdeckt zu werden. In der Regel werden sie vom Opfer selbst ausgelöst. Das besondere an diesen Minen ist, dass sie einen feindlichen Soldat eher schwer verletzen als ihn töten sollen. Sie sind billig und leicht herzustellen; schätzungsweise kostet die Herstellung einer Antipersonenmine einen Dollar. Mehr als 1.000 Dollar sind jedoch nötig. um eine einmal verlegte Mine zu finden und zu zerstören.
Eine Streubombe ist ein Behälter aus Metall, der hunderte kleiner Sprengsätze (Bomblets) enthält. Oft ähneln sie bunten Getränkedosen oder Tennisbällen. Streubomben werden von einem Flugzeug abgeworfen oder z.B. mit Raketenwerfern vom Boden aus abgefeuert. Nachdem sie sich in der Luft geöffnet haben, setzen sie ihre kleinen Sprengsätze frei, die sich auf ein Gebiet von der Größe mehrerer Fußballfelder (mehrere Hundert Hektar) verteilen und beim Aufprall auf den Boden hochgehen. Als Offensivwaffen sollten sie direkt töten. Besonders heimtückisch aber ist an ihnen, dass schätzungsweise fünf bis 30 Prozent der Kleinsprengsätze nicht explodieren, sondern unversehrt im Boden steckenbleiben. Dies kann technische Gründe haben oder an der Bodenbeschaffenheit liegen, denn zu weiche Oberflächen wie Schnee, Matsch, Wasser oder Vegetation verhindern, dass der Zünder aktiviert wird. In diesem Fall wirken Streubomben wie Landminen, die bei der geringsten Berührung explodieren.
Der Einsatz von Landminen und Streubomben hat langfristige, verheerende humanitäre Folgen. Durch die Explosionen erblinden Menschen, erleiden Verbrennungen, Splitterverletzungen und Verstümmelungen an Beinen oder Armen. Einige Opfer sterben daran, andere müssen Amputationen, lange Krankenhausaufenthalte und langwierige Rehabilitationsprozesse auf sich nehmen.