Was versteht man unter Klein– und Leichtwaffen?
Die Definition der Vereinten Nationen von Kleinwaffen/SALW unterscheidet zwischen „kleinen“ und „leichten“ Waffen. Zu den „kleinen“ Waffen gehören Revolver und Selbstladepistolen, Karabiner und Gewehre, Sturmgewehre, Maschinenpistolen und leichte Maschinengewehre (alle bedienbar durch eine Person). „Leichte“ Waffen sind schwere Maschinengewehre, Granatwerfer, tragbare Panzer- und Luftabwehrwaffen, rückstoßfreie Gewehre, tragbare Raketenwerfer und Mörser bis zu einem Kaliber von 100mm. Sie können von zwei Personen oder einem Team getragen, einem kleinen Fahrzeug oder einem Packtier transportiert und von einer Mannschaft bedient werden. Mit Ausnahme von Granaten, die Waffe und Munition in einem sind, brauchen alle Kleinwaffen Munition.
Kleinwaffen werden häufig in nicht staatlichen Konflikten eingesetzt und sind die bevorzugte Waffe sowohl von Kriminellen als auch von politisch motivierten Gruppen. Schätzungen zufolge zirkulieren zwischen 600 und 800 Millionen Kleinwaffen auf der Welt. Aufgrund der Massenanfertigung und fehlender Gesetzgebung in vielen Ländern geraten auch viele militärische Waffen in die Hände von Zivilisten.
Zivile Kleinwaffen werden zur Jagd, Selbstverteidigung und zum Sport hergestellt. Ihr Einsatz ist im Allgemeinen durch nationale Gesetze reglementiert, die oft jedoch mehr schlecht als recht befolgt werden.
Der ehemalige UN-Generalsekretär Kofi Annan hat Kleinwaffen 2001 wegen ihrer weiten Verbreitung und ihres Zerstörungspotenzials die „wahren Massenvernichtungswaffen unserer Zeit“ genannt. Deshalb hat die Internationale Gemeinschaft eine Reihe von Vereinbarungen, UN-Protokollen, regionalen Konventionen und anderen Maßnahmen beschlossen, um die Nutzung und den Handel von SALW zu beschränken, ihre Kennzeichnung zu regulieren und Ländern zu helfen, Waffen aus illegalen Aktivitäten zurückzuverfolgen.