Was versteht man unter Chemischen Waffen?
Chemische Waffen gehören zusammen mit nuklearen, biologischen und radiologischen Kampfmitteln zur Gruppe der sogenannten Massenvernichtungswaffen. Entwicklung, Herstellung und Einsatz sind seit der internationalen Biowaffenkonvention von 1971 verboten. Chemiewaffen fordern als Massenvernichtungsmittel viele Tote und Verwundete, sind aber relativ billig in der Herstellung. Daher galten sie lange Zeit als „Atombombe des kleinen Mannes“. Die ersten Chemiewaffen wurden während des Ersten Weltkriegs entwickelt.
Chemiewaffen bestehen aus einem chemischen Kampfstoff und einen Trägersystem, um diesen Kampfstoff ins Ziel zu befördern. Die chemischen Kampfstoffe haben eine erstickende, lähmende oder giftige Wirkung. So gibt es Haut-, Lungen-, Nerven- und Blutschädigende Gifte. Die ersten Chemiewaffen bestanden einfach aus den giftigen Gasen, die aus der chemischen Industrie schon bekannt waren, wie z. B. Chlor oder Phosgen. Später synthetisierte man neue Kampfstoffe, die extra für die militärische Kriegsführung entwickelt wurden. Bei den Trägermitteln kann es sich um Minen, Handgranaten, Granaten, Bomben, Sprühtanks oder Raketensprengköpfe handeln.