Flächenfußabdruck Deutschlands für die Nahrungsmittelproduktion
Die Grafik gibt Auskunft über den tatsächlichen Flächenbedarf für die Produktion von Nahrungsmitteln sowie für bioenergetische und agrarindustrielle Produkte in Deutschland. Daraus lässt sich der virtuelle Pro-Kopf-Fußabdruck für den Konsum agrarischer Nahrung- und Futtermittel errechnen.
Fakten
Rund 44% (16,8 Mio. ha) der deutschen Staatsfläche werden landwirtschaftlich genutzt, wovon der größte Teil (11,9 Mio. ha) als Ackerfläche genutzt wird. Einer WWF-Studie zufolge werden zusätzlich zu dieser inländischen Produktionsfläche weitere 5,5 Mio. ha im Ausland benötigt, um dem Bedarf an landwirtschaftlichen Produkten (Nahrungs- und Futtermittel sowie bioenergetische und agrarindustrielle Produkte) in Deutschland zu decken. Die Hälfte dieser extraterritorialen Flächen liegt in Südamerika, insbesondere in Argentinien, Brasilien und Paraguay. Rund neun Zehntel der Gesamtproduktionsfläche von 21,5 Mio. ha wird für die Nahrungs- und Futtermittelproduktion genutzt und ein Zehntel für bioenergetische und agrarindustrielle Produkte. Für die Produktion der für den deutschen Verbrauch benötigten Nahrungs- und Futtermittel entfallen dabei drei Viertel auf inländische und rund ein Viertel auf ausländische Flächen.
Anhand des gesamten Flächenbedarfs lässt sich der Pro-Kopf-Fußabdruck für den Konsum agraririscher Nahrungs- und Futtermittel errechnen, der in Deutschland bei 2.397 m2 liegt. Beachtlich ist, dass rund 27% davon auf Flächen außerhalb Deutschland entfallen.
Begriffe, methodische Hinweise oder Lesehilfen
Als virtueller Fußabdruck wird die für den durchschnittlichen Konsum agrarischer Nahrungs- und Futtermittel benötigte Fläche bezeichnet.
Datenquellen
WWF Der 1961 gegründete WWF (World Wide Fund For Nature) mit Sitz in der Schweiz gehört zu den größten international operierenden Natur- und Umweltschutzorganisationen. Zu den Schlüsselthemen zählen neben dem Erhalt der biologischen Diversität, eine nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen und demzufolge die Eindämmung von Umweltverschmutzung und schädlichem Konsumverhalten. Zu letzterem Thema wurden von der deutschen WWF Sektion in den vergangenen Jahren mehrere Studien veröffentlicht, die den Nahrungsmittelkonsum in Deutschland in Hinsicht auf die genauen Flächenanspüche im In- und Ausland untersuchten.
Für einen detaillierten Überblick der Daten und Datenquellen siehe: Modul „Umweltsicherheit“, Kartenebene „Landgrabbing“.