Deutsche Beteiligung an UN Missionen 2000 bis 2018

infographic

Die Grafik zur Deutschen Beteiligung an UN Missionen ist zweigeteilt. Im oberen Diagramm zeichnen zwei Kurven die Anzahl des Personals von Polizei, Militär und Militärexperten für die Jahre 2000 bis 2018 nach: die obere Kurve stellt die Summe der bereitgestellten Personen dar, die untere Kurve die Anzahl des von Deutschland bereitgestellten Personals (jeweils als Jahresmittelwert). Das untere Diagramm zeigt in zweifarbigen Säulen, wie viele UN Missionen es in einem Jahr gab und an wie vielen Deutschland beteiligt war.

Fakten

Bereits drei Jahre nach Gründung der Vereinten Nationen wurde 1948 die erste UN-Friedensmission beschlossen. Die Organisation der Vereinten Nationen zur Überwachung des Waffenstillstands (im Nahen Osten) bildet zusammen mit der Militärbeobachtergruppe der Vereinten Nationen in Indien und Pakistan (UNMOGIP) die beiden ältesten und längsten UN Missionen der Geschichte. Seitdem wurden über 60 weitere friedenserhaltende (peacekeeping), Frieden aufbauende bzw. konsolidierende (peacebuilding) und friedenserzwingende (peace enforcing) Missionen beschlossen. Da friedenserzwingende Missionen keine Zustimmung der jeweiligen Regierung des Einsatzlandes bedürfen, werden diese nur selten vom UN Sicherheitsrat beschlossen, sie gelten zudem nicht als Friedenseinsatz. Ein Beispiel ist die Internationale Sicherheitsunterstützungstruppe (ISAF), die von 2001 bis 2014 die Sicherheitsverantwortung in Afghanistan übernahm.

Beim Betrachten der Kurvendiagramme fällt auf, dass es seit 2003 einen zunächst starken Anstieg am Gesamtpersonal gegeben hat, der bis 2010 anhielt und dann etwas abflachte, bevor die Personalstärke der UN Missionen im Jahr 2015 mit 100.110 Personen einen neuen Höchststand erreichte. Die deutsche Beteiligung hatte im Jahr 2007 einen deutlichen Höhepunkt und erreichte in dem Jahr über 1.000 bereitgestellte PolizistInnen, militärische MitarbeiterInnen oder MilitärexpertInnen, bevor sie seit 2012 auf einem Niveau von knapp über 200 einpendelte und 2015 mit knapp unter 200 ihren Tiefpunkt im Betrachtungszeitraum erreichte. Bis 2017 ist der Anteil entsendeter Soldaten, Polizisten und Experten unter anderem durch die Beteiligung an der Multidimensionalen integrierten Stabilisierungsmission der UN in Mali (MINUSMA) wieder auf über durchschnittlich 700 Personen angestiegen.

Begriffe, methodische Hinweise oder Lesehilfen

Friedensmissionen sind vor allem als Einsätze der Vereinten Nationen bekannt (UN) geworden. Inzwischen gibt es aber weit mehr Akteure, wie die EU, die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE), die Organization of American States (OAS) oder die African Union (AU). Oft sind die internationalen Bündnisse nur in ihren Mitgliedsstaaten aktiv. Friedensmissionen haben als Ziel die Verhinderung weiterer Konflikte. Dies kann z.B. durch die Trennung der Konfliktparteien oder durch die Überwachung der Einhaltung von Vereinbarungen geschehen. Oft sind es multidimensionale Einsätze, bei denen verschiedene Maßnahmen, wie politische Unterstützung, der Aufbau von Polizei oder Militär kombiniert werden.

Für die Darstellung der Personalstärke wurden die jeweiligen Januarwerte des bereitgestellten Personals von Polizei, Militär und Militärexperten handelt. In diesen Zahlen sind keine zivilen MitarbeiterInnen oder Freiwillige beinhaltet.

Datenquellen

UN DPKO (United Nations Department of Peacekeeping Operations) Das DPKO leitet im Namen des UN-Generalsekretärs die Friedenstruppen der Mitgliedsländer bei Beobachter- und Friedensmissionen. Auf den Webseiten der UN DPKO stehen Daten zu vergangenen und laufenden Friedensmissionen zur Verfügung.

UN DPKO

Für einen detaillierten Überblick der Daten und Datenquellen siehe: Modul „Frieden und Demobilisierung“, Themengruppe „Frieden und Friedensmissionen“ sowie den Infotext „Deutsche Beteiligung an Friedensmissionen“.


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