Friedensbemühungen und aktuelle Konflikte 2014

infographic

Die Grafik zeigt Friedensbemühungen und Konflikte im Jahr 2014. Blau unterlegt sind alle Länder, in denen seit 1990 sogenannte DD&R, d.h. Entwaffnungs-, Demobilisierungs- und Reintegrationsvorhaben stattgefunden haben. Länder, die sich 2014 in Friedensverhandlungen befunden haben, sind mit einem grünen Myrtenzweig als Symbol für den Frieden markiert. Länder, die 2014 an Konflikten beteiligt waren, sind mit einem roten Stern gekennzeichnet.

Fakten

Die Grafik zeigt, dass 25 Länder im Jahr 2014 an Konflikten beteiligt waren. An Friedensverhandlungen waren 27 Länder beteiligt. Von den 25 konfliktbeteiligten Ländern haben sich 13 für eine Beendigung der Auseinandersetzungen eingesetzt. Hierzu gehören Pakistan, Indien, Mali oder Kolumbien. Auf der anderen Seite waren also auch Länder aktiv an Friedensverhandlungen beteiligt, die nicht an Konflikten beteiligt waren. Zu diesen friedensfördernden Ländern zählen beispielsweise Serbien, Georgien, Armenien und Aserbaidschan. Daneben gibt es noch eine dritte Kategorie mit Ländern, die zwar 2014 an Konflikten, aber nicht an Friedensverhandlungen beteiligt waren. Die auffälligsten Beispiele sind hierbei die USA und Russland.

Seit den 1990er Jahren liefen weltweit mehr als 60 Programme zur Entwaffnung, Demobilisierung und Wiedereingliederung (eng. Disarmament, Demobilisation and Reintegration - DD&R) von Ex-Kombattanten in die Gesellschaft. Diese Vorhaben können als aktive Bemühungen um nachhaltigen Frieden interpretiert werden, da sie staatliche und/oder nicht-staatliche Gewaltakteure entwaffnen und in den zivilen Arbeits- und Lebensalltag eingliedern. Die Grafik zeigt, dass die Durchführung von DD&R-Maßnahmen nicht zwangsläufig auch in Frieden mündet. Zu den konfliktbeteiligten Ländern 2014, in denen bereits DD&R-Projekte staatfanden, gehören unter anderem die Philippinen, der Sudan und Mosambik.

Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen

Zu den Standardaufgaben von Friedensmissionen gehört die Entwaffnung, Demobilisierung und Wiedereingliederung (eng. Disarmament, Demobilization and Reintegration – DD&R) von Ex-Kombattanten in die Gesellschaft. Die militärische Komponente einer Mission übernimmt die Aufgabe der Entwaffnung und Demobilisierung. Ziviles Personal in Kooperation mit lokalen Einrichtungen und den Akteuren der Entwicklungszusammenarbeit sind dann verantwortlich für die Reintegrationsmaßnahmen. Dies erfordert teilweise ein Engagement über mehrere Jahre hinweg. DD&R ist Voraussetzung für die Herstellung nachhaltiger Sicherheit nach Beendigung eines bewaffneten Konfliktes.

Datenquellen

BICC (Bonn International Center for Conversion; Internationales Konversionszentrum Bonn) Das BICC ist eine unabhängige gemeinnützige Organisation, die sich für Frieden und Entwicklung einsetzt. Das Institut arbeitet an der konstruktiven Transformation von Konflikten, Abrüstung und Armutsbekämpfung. Das BICC begleitet seit 2009 das DD&R Programm im Südsudan. Aufbauend auf dieser Expertise ist es weiteren afrikanischen Ländern dabei behilflich, DD&R Programme zu etablieren. Die Entwaffnung von ehemaligen Kämpferinnen und Kämpfern ist der erste Schritt der oft jahrelangen Maßnahmen zur Wiedereingliederung. Das BICC unterstützt daher verschiedene afrikanische Staaten bei der Entwicklung von Lösungen zur einer sicheren Lagerung und Kennzeichnung von Klein- und Leichtwaffen.

BICC - DD&R

Escola de cultura de pau Die Escola de cultura de pau arbeitet seit 1999 zu den Themen Friedenskultur, Menschenrechten, Konfliktanalysen und Friedensprozesse, Friedensbildung, Entwaffnung und die Prävention von bewaffneten Konflikten.

Carames & Sanz 2009 - Analysis of the World’s Disarmament, Demobilisation and Reintegration (DDR) Programs in 2008.

UCDP (Uppsala Conflict Data Program) und PRIO (Peace Research Institute Oslo) Das UCDP und PRIO veröffentlichen jährlich den Armed Conflict Datensatz und den Battle-Related Deaths Datensatz. Diese wurden kombiniert, um Kriege und Konflikte lokalisieren zu können. Die zugrunde gelegte Kriegsdefinition beinhaltet nur Kriege bzw. Konflikte, bei denen mindestens ein Staat beteiligt ist und mehr als 25 Personen aufgrund von bewaffneten Gefechten verstorben sind. Klassifiziert wurde nach extra-staatliche/ extra-systemische Gewaltkonflikte (Staat gegen nicht staatlichen Akteur außerhalb bestehender Staatsgrenzen), zwischenstaatliche (zwischen zwei Staaten), inner- staatliche (Staat gegen nicht staatlichen Akteur innerhalb bestehender Grenzen) und internationalisierte innerstaatliche Konflikte (Staat mit Hilfe anderer Staaten gegen nicht staatlichen Akteur innerhalb bestehender Grenzen).

UCDP (Uppsala Conflict Data Program) - Armed Conflict Datensatz

Battle-Related Deaths Datensatz

PRIO (Peace Research Institute Oslo) - Armed Conflict Datensatz

Battle-Related Deaths Datensatz

UNDP (United Nations Development Program) Die UNDP sammelt zum Informationsmanagement, zur Planung, zur Evaluation, zum Ergebnis- und Wissensmanagement Berichte über gelaufene Projekte, dies beinhaltet DD&R Maßnahmen die durch die UNDP unterstützt wurden. Auf der Webseite können diese Berichte systematisch durchsucht werden.

UNDP Evaluation Resource Center

Für einen detaillierten Überblick der Daten und Datenquellen siehe: Modul „Frieden und Demobilisierung“, Kategorie „Aktuelle DD&R Vorhaben“ und Kategorie „DD&R Vorhaben seit 1990“.


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