Bundeswehr
Die Streitkräfte der Bundesrepublik wurden 1955 gegründet und sind unter der Bezeichnung Bundeswehr bekannt. Bis 1990 war die Truppenstärke auf maximal 495.000 Soldaten begrenzt. Die Einsätze beschränkten sich auf humanitäre Hilfe bei Naturkatastrophen, Überschwemmungen oder etwa bei Waldbränden. Das Ende des Kalten Krieges stellte eine Zäsur in der globalen Sicherheitslage dar und hatte neben einer Truppenreduzierung grundlegende Veränderungen an das Einsatzprofil der Bundeswehr zur Folge. Bündnispartner und internationale Organisationen forderten eine deutsche Beteiligung an bewaffneten internationalen Friedenseinsätzen. Seitdem ist die Bundeswehr weltweit im Einsatz und hat sich, begleitet von einer politischen- und gesellschaftlichen Debatte über die Zukunft der Bundeswehr, von einer Verteidigungsarmee zu einer (seit 2011 Freiwilligen-) Interventionsarmee transformiert. Deutschland zählt zu den größten Truppenbereitstellern bei EU- und NATO-Einsätzen. Für die Entsendung von Bundeswehrsoldaten ist ein UN-Mandat die Voraussetzung. Vergangene Debatten, wie beispielsweise im Jahr 2003 über eine eventuelle Beteiligung am Irakkrieg, zeigen auf, dass diese Bedingung zu Streitigkeiten mit Bündnispartnern führen kann.