Exporte Konventioneller Waffen 1996 bis 2017
Die Grafik zeigt den globalen Export von Konventionellen Waffen zwischen 1996 und 2017 sowie die Zahlen für die sechs wichtigsten Exportländer Frankreich, China, Deutschland, Russland, Großbritannien und USA für die gleiche Zeit. Die Exportzahlen werden für sieben verschiedene Waffenklassen (Raketen und Raketenwerfer, Kriegsschiffe/U-Boote, Kampfhubschrauber, Kampfflugzeuge, Großkalibrige Geschütze, Gepanzerte Landfahrzeuge und Kampfpanzer) in Stückzahlen angegeben.
Fakten
Weltweit wurden im Zeitraum 1996 bis 2017 insgesamt 249.295 Waffen der genannten sieben Klassen exportiert. Wichtige Exporteure konventioneller Waffen (der oben angeführten Waffenklassen) sind mit 20,2% Russland, gefolgt von den USA mit 14,1% und Großbritannien mit 4,8%. Die dargestellten Länder machen zusammen 39% des weltweiten Exportes der in diese Klassen fallenden konventionellen Waffen aus. Am häufigsten wurden mit einer Stückzahl von 155.232 Stück Rüstungsgüter der Waffenklasse „Raketen- und Raketenwerfer“ exportiert. An zweiter Stelle stehen gepanzerte Landfahrzeuge mit 37.814 Stück. Die Daten entstammen den Angaben, die die Mitgliedsstaaten der UN jährlich dem Büro für Abrüstungsfragen der Vereinten Nationen (eng. United Nations Office for Disarmament Affairs – UNODA) übermitteln. Das Büro für Abrüstungsfragen verwaltet das Verzeichnis über Konventionelle Waffen (eng. United Nations Register of Conventional Arms – UNROCA), das seit 1991 existiert. Das UNROCA wurde als sogenannte Vertrauensbildende Maßnahme ins Leben gerufen und hat das Ziel, zwischenstaatliche Beziehungen zu stabilisieren und zu entspannen, die Kooperationsbereitschaft von Staaten zu fördern und so den regionalen und internationalen Frieden und Stabilität zu stärken.
Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen
Zur Kategorie Schwere Waffensysteme zählen Kampfpanzer, bewaffnete Fahrzeuge, Artillerie, Kampfhubschrauber, Kampfflugzeuge, Kriegsschiffe und Raketen. Definiert werden sie als größere Maschinen, die im unmittelbaren Gefecht eingesetzt werden und verschiedene militärische Anforderungen (Bewegung, Feuerkraft, usw.) in ein Gesamtsystem integrieren. Sie unterscheiden sich von „kleinen und leichten“ Waffen, die von einer oder zwei Personen getragen werden können und von unkonventionellen Waffen (z.B. Atombomben, Giftgas). Die Trägersysteme von unkonventionellen Waffen zählen jedoch zu den Schweren Waffensystemen. Die bedeutendsten Lieferländer Schwerer Waffensysteme sind Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Russland und die USA. Konventionelle Waffen und Waffensysteme sowie deren Munition oder andere Kampfmittel sind von mit Treibmitteln beschleunigten Geschossen oder Sprengsätzen zu trennen. Diese sind aber nur als konventionell zu beziffern, wenn keine Verstärkung durch atomare, biologische oder chemische Waffen vorliegt. Zu den konventionellen Waffen zählen z.B. Kampfpanzer, Kampfflugzeuge und Kleinwaffen. Kriege mit konventionellen Waffen waren bis zum Einsatz von Giftgas seit den 1920er Jahren die Regel. Der Einsatz konventioneller Waffen ist weit verbreitet, so kommen in Bürgerkriegen fast ausschließlich konventionelle Waffen zum Einsatz.
Datenquellen
UNODA (United Nations Office of Disarmament Affairs) Das Büro für Abrüstungsfragen der Vereinten Nationen (eng. United Nations Office of Disarmament Affairs – UNODA) ist eine dem UN-Sekretariat angegliederte Hauptabteilung. Alle Mitglieder der UN sind von der Generalversammlung dazu aufgefordert, jährlich einen Bericht über die Im- und Exporte von Waffen vorzulegen. Auf Grundlage dieser Berichte erstellt die UNODA seit Mitte 2011 eine Übersicht, die online veröffentlicht wird, den Global Reported Arms Trade.
The Global Reported Arms Trade - the UN Register of Conventional Arms
Für einen detaillierten Überblick der Daten und Datenquellen siehe: Modul „Konventionelle Waffen“ und den Hintergrundtext „Konventionelle Waffen“.