Rohstoffkonflikte
Rohstoffkonflikte können auf internationaler wie auch auf nationaler Ebene auftreten. Zum einen als zwischenstaatliche Rohstoffkonflikte: zwei (oder mehr) Staaten erheben Anspruch auf ein rohstoffreiches Territorium. Zum anderen gibt es innerstaatliche Rohstoffkonflikte: eine Rebellen- oder Sezessionsbewegung macht einem Staat ein rohstoffreiches Territorium streitig.
Dabei wird deutlich: Sogenannte Konfliktrohstoffe können sowohl Mittel zur Finanzierung eines Krieges als auch Motiv oder Anlass einer kriegerischen Auseinandersetzung sein. Die Definition der NGO Global Witness lautet: „Konfliktrohstoffe sind natürliche Rohstoffe, deren systematische Ausbeutung und deren Handel im Zusammenhang mit einem Konflikt zu schwersten Menschenrechtsverletzungen, Verletzungen des humanitären Völkerrechts oder völkerrechtlichen Straftaten beitragen, zu solchen führen oder von ihnen profitieren.“
Für rohstoffreiche Länder besteht die Gefahr, den „Ressourcenfluch“ (engl. resource curse) zu erleben. Denn viele Länder mit großen Rohstoffvorkommen zeichnen sich durch schwache Regierungsführung und wirtschaftliche Instabilität aus. In der Konsequenz führt der Reichtum an Rohstoffen dann zu einer höheren Krisen- und Konfliktanfälligkeit.