Rohstoffkontrollregime: Beiträge zur Konfliktprävention
Rohstoffreiche Länder sind nicht automatisch auch wohlhabende Länder. Schlimmer noch: in einigen rohstoffreichen Ländern herrschen Krieg und Gewalt. Rohstoffkonflikte entzünden sich z.B. an ungerechter Verteilung der Erträge oder wenn sich die Lebensbedingungen in rohstoffreichen Regionen verschlechtern. Korrupte Eliten profitieren, während der Großteil der Bevölkerung nichts von der Gewinnung hat. In manchen Fällen wird der Rohstoffreichtum von Rebellen kontrolliert und zur Finanzierung ihres Kampfes genutzt.
Idealerweise sollte Rohstoffreichtum jedoch dazu dienen, Armut zu reduzieren und Entwicklung zu fördern. Verantwortungsvolle Regierungen und Unternehmen sollten die Umwelt schützen, die Rechte der Bevölkerung respektieren und die Erlöse aus dem Rohstoffsektor in Entwicklung investieren. In der Pflicht sind hier alle Beteiligten: nicht nur die Regierungen Rohstoff produzierender Länder, sondern auch die Unternehmen, die Regierungen Rohstoff importierender Länder sowie die Finanzierungsinstitute, die z.B. Kredite an Rohstoffunternehmen vergeben.
Nationale und internationale Regelwerke, etwa zur Verwaltung des Rohstoffsektors, zu Umwelt- und Sozialstandards, zur Korruptionsbekämpfung sowie zum Ausschluss von Konfliktrohstoffen aus dem Handel können Konflikten vorbeugen helfen und für mehr Gerechtigkeit sorgen.